Im vergangenen Jahr hat der Lehrstuhl MMIS mit der Klinik für Psychiatrie, Neurologie, Psychosomatik und Psychotherapie im Kindes- und Jugendalter (KJPP) der Universitätsmedizin Rostock (UMR) zusammengearbeitet, um die Gehirnmuster während der normalen und abnormalen Entwicklung zu analysieren. Verschiedene Biomarker der neuronalen Aktivität in Ruhe wurden aus Elektroenzephalographie (EEG)-Aufzeichnungen von rund tausend Kindern im Alter von 3 bis 19 Jahren abgeleitet. Unsere ML-Modelle konnten das Alter der Kinder ohne kognitive und entwicklungsbedingte Störungen mit minimalem Fehler vorhersagen. In diesem Fall entwickeln sich spezifische Biomarker kontinuierlich mit der kognitiven Entwicklung vom Säuglingsalter bis ins Erwachsenenalter (siehe Abbildung). Allerdings wurden deutlich höhere Fehler erzielt, wenn versucht wurde, das Alter von Probanden mit kognitiven und entwicklungsbedingten Störungen vorherzusagen. Die vorgeschlagene automatische Pipeline könnte als kostengünstiges Werkzeug dienen, um Abweichungen von der typischen Entwicklung bei Kindern zu erkennen, wenn diese spezifischen EEG-Biomarker nicht dem „normalen“ Entwicklungsverlauf folgen. Am 19. September wurden diese Ergebnisse auf einem Symposium mit der Gemeinschaft von Kinderärzten auf dem Kongress der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie (DGKJP) 2024 präsentiert und diskutiert.
MMIS auf dem Deutschen Kongress für Kinderpsychiatrie 2024
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